An den Herbsttagen von 24.09 bis 03.10 zeigt die VIENNA DESIGN WEEK wieder einmal, dass Wien eine „City Full of Design“ ist. Als Österreichs größtes kuratiertes Designfestival, bespielt sie die Stadt Wien mit rund 200 Veranstaltungen.
Wiens Ecken werden zum Schauplatz für Design
Die Stadt wird zur Begegnungszone für Gestaltung, kritische ebenso wie spielerische Auseinandersetzung, leicht zugängliche Vermittlung genauso wie fachlicher Diskurs entdecken neue Perspektiven auf die Objekte und Räume, die unseren Alltag prägen. Entstehungs- sowie Produktionsprozesse werden oft experimentell und direkt vor Ort offengelegt. Ihren speziellen Fokus legt die VIENNA DESIGN WEEK dieses Jahr auf den 20. Wiener Gemeindebezirk, Brigittenau. Dort befindet sich als Tor zur VIENNA DESIGN WEEK die diesjährige Festivalzentrale.
Im Mittelpunkt der VIENNA DESIGN WEEK steht das vielfältige Schaffen, das die Qualitäten der heimischen Designszene ausmacht: Produkt-, Möbel-, und Industriedesign, Architektur, Grafik- und Social Design, sowie experimentelle und digitale Ansätze. Das Festival arbeitet gezielt daran lokale Potenziale international zu vernetzen, was sich auch im Programm niederschlägt.
Das Team der VIENNA DESIGN WEEK, das sich aus engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit unterschiedlichen Wissensgebieten und diversen Zugängen zu Design zusammensetzt, konzipiert, kuratiert und setzt das Festival unter der Leitung von Gabriel Roland um. Darüber hinaus stützt sich die Arbeit an der VIENNA DESIGN WEEK auf ein starkes Netzwerk an involvierten Personen.
Ziel ist es, Design, Innovationen, Konzepte und Designprozesse hinter den umgebenden Produkten und Systemen einem breiten Publikum sowie der lokalen Bevölkerung, als auch Wienbesucher zugänglich zu machen und gleichzeitig ein internationales Fachpublikum anzusprechen. Beinahe alle Programmpunkte des Festivals sind zudem kostenfrei zugänglich. Die VIENNA DESIGN WEEK hat bewusst keinen Messecharakter und ist keine direkte Verkaufsveranstaltung. Vielmehr geht es darum, die unter der kommerziellen Oberfläche liegenden Prozesse und Diskurse zugänglich zu machen, sowie unser „Business as Usual“ zu reflektieren.
Festivalprogramm
STADTARBEIT
Mit Stadtarbeit wurde innerhalb der VIENNA DESIGN WEEK ein offenes Format entwickelt, das über einen Open Call Kreativen die Möglichkeit bietet, mit einem Projekt im Bereich Social Design am Festival teilzunehmen. Jedes Jahr werden per Ausschreibung Projekte gesucht, die sich durch besondere Qualitäten in Hinblick auf gesellschaftliche und soziale Fragestellungen auszeichnen. Von einer Fachjury ausgewählt, werden die Projekte schließlich während des Festivals umgesetzt.
Das Format Stadtarbeit wird im Rahmen des MehrWERT Sponsoringprogrammes der Erste Bank unterstützt. Seit 2015 wird zudem jährlich der Erste Bank MehrWERT-Designpreis verliehen.
„Die Stadtarbeit beschäftigt sich heuer mit dem Thema „Resiliente Nachbarschaft“. Gerade im letzten Jahr wurde klar, dass Design Teil gesellschaftlicher Lösungen sein muss und dass Social Design konkrete Handlungsoptionen aufzeigen kann, wie durch Vernetzung verschiedene Akteure im Sozialraum zusammengebracht werden können und wie dadurch Resilienz im Grätzl ermöglicht werden kann. Wir freuen uns sehr auf die Stadtarbeit Projekte 2021!“
Hanna Facchinelli, Projektmanagement Stadtarbeit
„missing-link – ein Versatzstück der Stadtbahn“
(Marlene Lübke-Ahrens & Wolfgang Novotny)im20.wien
(IDRV – Institute of Design Research Vienna)
Die drei Stadtarbeit-Projekte 2021:
– Artisans of Public Psyche (Maximilian Scheidl)
– „missing-link – ein Versatzstück der Stadtbahn“ (Marlene Lübke-Ahrens & Wolfgang Novotny)
– im20.wien (IDRV – Institute of Design Research Vienna)
online >> mehr über die Stadtarbeit Projekte 2021
URBAN FOOD & DESIGN
Bereits zum vierten Mal in Folge arbeiten die Wirtschaftsagentur Wien und die VIENNA DESIGN WEEK eng zusammen und gestalten gemeinsam das Format Urban Food & Design. Als Erweiterung des Schwerpunktthemas „Let’s talk Lebensmittel“ der Wirtschaftsagentur Wien kommt das Kreativ- und Innovationspotenzial der Lebensmittelwirtschaft auf den Tisch.
Dieses Jahr werden in einer eigens von Katharina Dankl kuratierten Ausstellung Nahrungsmittelquellen, Konsumgefüge und Darreichungsformen sowie soziale Kontexte im Bereich Lebensmittel untersucht. Ausgehend von den Themen der vergangenen drei Jahre der Urban Food & Design Challenges werden in der Festivalzentrale der VIENNA DESIGN WEEK Designpositionen rund um das Thema Essen diskutiert und erfahrbar gemacht.
Neben der Ausstellung macht außerdem an drei Tagen des Festivals die studio mobil / think tank station im Fokusbezirk Brigittenau halt: Im Zuge der Creative Challenge „EAT LOVE“ der Wirtschaftsagentur Wien in Kooperation mit dem MAK, wurden von einer Jury fünf Projekte zu ökologischen und sozial nachhaltigen Lösungen rund um die Themen Lebensmittel und Essensräume von morgen ausgewählt. Die Projekte der Gewinnerinnen und Gewinner können während der Vienna Biennale und der VIENNA DESIGN WEEK erlebt werden.
„Wir beschäftigen uns schon länger mit der Zukunft von Lebensmitteln und zeigen gemeinsam mit den Kreativen der Stadt immer neue Ideen auf. Eine davon ist zum Beispiel Kaviar aus den vom Mähboot auf der Alten Donau geernteten Algen. Und diese Ideen bringen wir heuer auch in die Stadt hinaus. Und zwar mit der Tankstation vom studio mobil. Freuen Sie sich auf genussvolle Inspirationen“
Gerhard Hirczi, Geschäftsführer der Wirtschaftsagentur Wien
GASTLAND EU
Ein fixer Bestandteil bildet seit vielen Jahren das Format „Gastland„. 2021 steht mit Unterstützung des Bundeskanzleramtes im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas die EU im Zentrum der Festivalaufmerksamkeit. Themen wie Nachhaltigkeit, Digitalisierung, die Schaffung inklusiver Identitäten, Förderung interdisziplinärer sowie grenzüberschreitender Zusammenarbeit und der Aufbau partizipativer Prozesse sind nicht nur Kernaufgaben der EU, sondern auch Betätigungsfelder vieler Designer.
„Europa entsteht immer im Diskurs von Menschen unterschiedlichster Herkunft und Kulturen. Eine Auseinandersetzung mit diesem Diskurs ist heute wichtiger denn je. Gerade jetzt, wo die Bevölkerung der EU aufgerufen ist, im Rahmen der Konferenz zur Zukunft Europas ihre Ideen für die zukünftige Gestaltung unseres Zusammenlebens einzubringen. Ich freue mich, dass die VIENNA DESIGN WEEK einen Beitrag dazu leistet.“
Karoline Edtstadler, Bundesministerin für EU und Verfassung
DESIGN EVERYDAY
Die Ausstellung DESIGN EVERYDAY – DESIGN FÜR DEN GEBRAUCH 2021 zeigt zum fünften Mal herausragend gestaltete Alltagsgegenstände aus der österreichischen Designszene. Ob Sitzmöbel, Geschirr oder Lampe — gerade die Gegenstände, die wir alltäglich und ausgiebig verwenden, haben besondere Aufmerksamkeit seitens innovativer, nachhaltig denkender Produktdesignern verdient und bekommen sie auch heuer wieder bei einer Ausstellung in unserer Festivalzentrale am Sachsenplatz. Konzipiert und kuratiert wird das Format DESIGN EVERYDAY vom Wiener Designstudio Vandasye (Georg Schnitzer und Peter Umgeher) in Kooperation mit der VIENNA DESIGN WEEK und gefördert von der KAT – Kreativwirtschaft Austria.
LE NOMADE – OFF-MARKET DESIGN feinedinge Porzelanmanufaktur – ALiCE design.mikimartinek LOVE of TREES: Collectibles
TALKS, TOUREN UND VERMITTLUNG
Das Reden über und das Erleben von Design sind stete Anliegen der VIENNA DESIGN WEEK. Insofern bildet das Vermittlungs- und Diskursprogramm eine der tragenden Säulen des Festivals. Es begleitet und kontexualisiert alle anderen Veranstaltungen, setzt mitunter aber auch gänzlich eigenständige Impulse. Der Blick ist dabei auf zwei zentrale Ziele gerichtet: der Schaffung eines Forums für den Austausch innerhalb der Designszene sowie der Öffnung der Auseinandersetzung mit Gestaltung gegenüber Personen, die sich selbst nicht zu den Kernschichten der Designwelt zählen würden. Ein Ansatz zum besseren Verständnis von Designfestivals und ihrem Designbegriff bringt etwa die Präsentation der Arbeit von Rosa Rogina, die 2020 das Festival als „Curator in Residence“ beobachtete.
Neben den Gesprächsveranstaltungen, die das restliche Programm des Festivals rahmen und mit den Themensetzungen entstehen, wird es bewehrter Weise ein breitgefächertes Angebot an Touren geben, die die Festivalzentrale, die Architektur des Fokusbezirks (in bewährter Weise von Marion Kuzmany durchgeführt), bestimmte Themen oder unorthodoxe Blickwinkel erschließen. Das überaus erfolgreiche Format der Beisltouren wird fortgesetzt und auch das Team der VIENNA DESIGN WEEK wird sich wieder in das Vermittlungsprogramm einbringen. Ein spezieller Fokus liegt überdies auf der Arbeit mit Jugendlichen und Kindern, sowie im Angebot an Schulklassen. Betreut wird die Vermittlung von Helena Schmidt und Sophie Lingg.