Das Berliner Label Ucon Acrobatics brachte diesen Herbst als eine der weltweit ersten Firmen Taschen und Rucksäcke auf den Markt, die aus recycelten Altkleidern bestehen. Die Produkte der Infinity Serie bestehen aus 100% Textilabfällen – und genau dieser Rucksack könnte vielleicht bald dir gehören. Viel Glück beim Mitmachen!
15. DEZEMBER // MITSPIELEN & GEWINNEN!
„Die Textilindustrie hat ein massives Abfallproblem zu lösen. Jede Sekunde wird irgendwo auf der Erde eine Lastwagenladung Textilien auf Deponien abgelagert oder verbrannt. Im Jahr 2021 wurden nur 0,6% wieder zu neuen Textilien recycelt. Das bedeutet, dass 99,4% auf Mülldeponien landeten oder verbrannt wurden“, sagt Martin Fussenegger, der Ucon Acrobatics 2001 gemeinsam mit Jochen Smuda gegründet hat. Bei Ucon Acrobatics werden deshalb statt PET-Flaschen aus der Getränkeindustrie nun Textilabfälle recycelt. Auf Pilotanlagen werden Textilabfälle mit hohem PET-Anteil zu neuem hochwertigen PET-Granulat verwandelt und anschließend zu Garnen weiterverarbeitet. Dies führt zu einer 35%igen Reduzierung der CO2-Emissionen im Vergleich zu Neupolyester. Außerdem werden Füllstoffe wie Hartplastikelemente und Schaumstoffe konsequent durch Textilabfälle in Form von Filz ersetzt.
Durch das so genannte Spinnfärbeverfahren („Dope Dye“) wird der Wasserverbrauch um bis zu 90%, der Einsatz von Chemikalien um 80% sowie der Energie- und CO2-Ausstoß um die Hälfte reduziert. „Die Maßnahmen sind in dieser Kombination außergewöhnlich und sehr ambitioniert. Trotz der höheren Produktionskosten wollen wir vorankommen, denn wir sehen in der Kreislaufwirtschaft eine der großen Aufgaben unserer Zeit,“ betont Martin Fussenegger.
In einem mehrjährigen Prozess konnte ein spezielles Tech-Material aus Polyurethan („PUrTEX∞“) entwickelt werden, welches seinesgleichen sucht. Im Vergleich zu herkömmlichen ‘veganen Ledern’ konnte die Kratzfestigkeit um das 100-fache verbessert und gleichzeitig auf Lösungsmittel verzichtet werden.
Ab 2024 will Ucon Acrobatics schrittweise die gesamte Produktion umstellen und damit einen Wandel in der Branche anstoßen. Das Label will dabei eine Vorreiterrolle einnehmen und hofft auf Nachahmer:innen, denn: „Die Industrie muss umdenken – und zwar besser heute als morgen“.
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