Das Landmark-Projekt direkt am Wiener Donaukanal überzeugt mit gestalterischer Sorgfalt und besonderer Architektur von INNOCAD. Das expressive, monolithische architektonische Konzept ist mit seiner charakteristischen Form identitätsstiftend, erklärt von Architekt Martin Lesjak. Auch innen wir darauf geachtet eine Balance zwischen der Urbanität der Hauptstadt und der Natur zu schaffen – mit einer biophilen Leuchtenserie. Mehr dazu im Interview mit Dr. Anastasija Lesjak von 13&9 Design.
THE ROCK, dessen Architektur von der Spannung zwischen dem regelmäßigem Fensterrasters und der tektonischen Faltung der Fassade lebt, beherbergt das erste Radisson RED Hotel in der deutschsprachigen Region. Diese ist aus den Anforderungen der Bauordnung generiert und fördert die visuelle Interaktion des Gebäudes mit der Umgebung. Als Landmark-Projekt wurde dem Hotel bereits internationale Anerkennung zuteil: Finalist Hotel Design Award 2022 (New Construction), Finalist THE PLAN Award 2022 (Hospitality), Winner European Property Award 2022 (Hotel Architecture Austria).
Das Grundstück, in prominenter Lage am Wiener Donaukanal mit Blick auf die Sehenswürdigkeiten der Wiener Altstadt, erforderte besondere gestalterische Sorgfalt. Das expressive, monolithische architektonische Konzept, dessen Volumen die historische Blockrandbebauung weiterführt, ist mit seiner charakteristischen Form identitätsstiftend. Die rautenförmige Aluminium-Fassadenverkleidung, die das Gebäude nahtlos von außen überzieht, vereint Fassade und Dach zu einem homogenen Baukörper, der die uniforme, gesteinsartige Anmutung unterstreicht. Durchbrochen wird die gleichmäßig strukturierte Gebäudehaut nur von den gold-bronze verspiegelten Fenstern, die leicht aus der Fassade hervorstehen. Die Dachterrasse, als öffentlicher Raum, kragt über das Gebäude als Plattform mit drei miteinander verbundenen Glashäusern aus und tritt in Dialog mit der darunterliegenden Stadt Wien und dem vorbeifließenden Donaukanal, erklärt Martin Lesjak.
Diese architektonische Haltung überträgt sich auch in die Gestaltung des Dachgeschosseses, wo sich eine leichte, schwebende Textildecke sich zeltartig über der Skybar aufspannt und dadurch die Grenzen zwischen Innen und Außen verschwimmen lässt.
Die örtliche Kontextualisierung wird durch die Oberflächen und Materialien im Innenraum weiter kultiviert und verbindet diese mit der Radisson Design-Guideline und den von der Hotelgruppe kuratierten Möbelauswahl. In den Zimmern sind die Fenster zur Sitzbank ausgeformt, den sogenannten “Living Windows“ und laden zum Betrachten der umstehenden Umgebung mit der belebten Uferpromenade ein. Martin Lesjak hebt hervor, dass auf diese Weise sogar die Hotelfenster die Interaktion mit der Außenwelt fördern und den offenen Charakter des Gebäudes unterstrichen wird. Darüber hinaus integriert eine biophile Leuchtenserie die Natur in den Innenraum und schafft eine Balance zum urbanen Kontext. Der Mensch tendiert dazu, sich mit Natur und organischen Lebensformen zu umgeben. Das Konzept von Biophilia wird immer häufiger bei der Gestaltung von Arbeits- und Lebensräumen eingesetzt, denn ausgleichend zum technologischen Fortschritt, sehnt sich der Mensch immer mehr nach der Verbindung zu Natur.
DRO entstand aus dem Gedanken des Biophilic Designs. Die Tropfen, die im Raum ruhen, haben einen positiven Effekt auf den Geist des Menschen und steigern sein Wohlbefinden durch die Integration von organischen Formen und Licht in die gebaute Atmosphäre. „Wir wollten Prozesse aus der Natur künstlerisch interpretieren,“ erzählt Dr. Anastasija Lesjak, Leiterin von 13&9 Design.
Was hat Sie zu Ihrer Kollektion inspiriert? Welche Geschichte steckt dahinter?
Die Produktfamilie, für den belgischen Leuchtenhersteller Wever & Ducré, ist inspiriert von an Blättern haftenden Tautropfen. Durch die „hydrophobe“ (wassermeidende) Oberfläche bilden sich kugelförmige Tropfen, die an den Blättern haften oder abperlen, anstatt darin zu versickern. Die Oberflächenspannung und die Schwerkraft verändern die Form des Wassers je nachdem ob sie hängen, vertikal kleben oder waagrecht auf einer Oberfläche stehen. Daraus ergeben sich, je nachdem wie die Lampe im Raum eingesetzt wird, drei verschiedene Glaskörper.
Können Sie Ihren Design-Ansatz mit einem Satz beschreiben? Oder anders gefragt: Gibt es so etwas wie eine „persönliche Philosophie“, die hinter all Ihren Entwürfen steht?
Die 13&9-Designkonzepte setzen sich mit den Bedürfnissen des Individuums in seiner Interaktion mit dem Umfeld auseinander und tendieren dazu, Bewusstheit im Konsum zu fördern. Ziel ist es, neue Produkte mit vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen, die die Kreativität des Nutzers fördern. Der interdisziplinäre Gedanke erstreckt sich über alle Designkonzepte und Entwicklungsprozesse von Produkten und Projekten und inkludiert diverse externe Partnerschaften, Kooperationen mit kleinen Manufakturen und regionale Produktion, um einen verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt zu unterstützen.
Zurück zum Thema Inspiration: Gibt ein Thema, das Sie und ihre Arbeit besonders beeinflusst hat? Und wenn ja – warum?
Bei diesem Projekt waren Prozesse in der Natur unsere Inspiration, Nahaufnahmen von mit tropfenbenetzen Gräsern, Spinnennetze und Blütenblättern. Die perfekte organische Form des Wassers hat uns fasziniert. Die meisten unserer Konzepte sind wissenschafts-basiert, da wir gemeinsam mit Prof. Richard Taylor von der University of Oregon und seinen Kollegen von der School of Psychology der UNSW Sydney das ScienceDesignLab gegründet haben.
Foto – und Videocredits: Paul Ott, Paul Geipel, Salvatore Guido
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