Zash, Bsss, Mhh, Ahh… im Boutiquehotel zwischen Meer und Ätna nimmt man viele Geräusche wahr. Welche das genau sind und was für Sinne im sizilianischen Landhaus noch angesprochen werden, haben wir im Gespräch mit Inhaberin Carla Maugeri herausgefunden.
Zash – der Name beschreibt ein Geräusch – welches genau?
Zash ist ein Geräusch der Natur, es ist die verbale Zurückhaltung, der Klang der Luft in den Blättern, der Sound vom Ausbruch einer Geste in ihren fließenden Bewegungen, es ist einer der unendlichen Klänge, die man nur hören und genießen kann, wenn man auf dem Land lebt.
Welche Geräusche hört man hier noch?
Das ist eine interessante Frage. Man hört das Summen der Bienen um die Blumen, man hört den Wind, der das Gras streichelt, man spürt den Atem des Ätna. Man hört eine Vielzahl von Geräuschen, die wir in unserem Alltag durch den Lärm unseres geschäftigen Lebens verloren haben.
Und wonach riecht es hier in dieser magischen Umgebung rund um den Ätna im Land, wo die Zitronen blühen?
Die Gerüche verändern sich mit der Jahreszeit. Im Frühling riecht man die Orangen- und Zitronenblüten, ein Duft, der die Sinne umhüllt und die Sinne anregt. Im Sommer riecht man das Meer und die Hitze, die auf den Mutterboden trifft. Im Herbst ist es der Regen, der die Landschaft benetzt, und im Winter der Duft unserer frisch geernteten Zitrusfrüchte.
Seit bald 100 Jahren ist Zash im Besitz der Familie Maugeri. Mit welcher Intention wurde es damals eröffnet?
Es war unsere „Campagna“. in Süditalien besitzt fast jede Familie eine Campagna, das ist ein Haus auf dem Land, umgeben von einem Garten, in dem Obst, Gemüse und Wein wächst. Gestartet haben wir zunächst mit einem Weinberg für unsere eigene Produktion. Im Jahr 1960 haben wir dann den Weinberg in Zitrusplantagen umgewandelt.
Welche Vision verfolgen Sie heute?
Meine Vision von Zash ist es heute, unseren wertvollen Kunden einen unvergesslichen Aufenthalt mit fünf Sinnen zu bieten. Wir wollen unseren Gästen dazu einladen, Sizilien abseits der touristischen Massenziele zu entdecken. Wir investieren von Jahr zu Jahr in die Ausbildung unseres Personals und in das Anwesen selbst, um ein luxuriöseres Haus mit einem Hauch von Design zu haben, ohne unsere Umgebung und unsere „Sizilianität“ zu vergessen.
An welchem Ort im Hotel ist der Zash-Spirit am intensivsten zu spüren?
Vielleicht bin ich voreingenommen, aber meiner Meinung nach kann man in jeder Ecke des Hotels den Geist von Zash spüren: der Naturliebhaber wird den Sonnenuntergang im Garten vor dem eigenen Zimmer genießen, der Feinschmecker entdeckt den Zash Spirit im Restaurant Il Palmento, wo unser Michelin-Sternenkoch Giuseppe Raciti mit seinen Gerichten berauscht. Im Spa ist man von eindrucksvollem Lavastein umgeben. Und mitten in den Zitrushainen kann man die Natur riechen, berühren, sehen, schmecken und hören…. Das sind die fünf Sinne von Zash!
Piero Lissoni, Lavasteine, alter Weinkeller: modernes italienisches Design steht hier im Dialog mit der Geschichte des Hauses und der umliegenden Natur – wie haben Sie es geschafft, daraus ein harmonisches Ganzes zu machen?
Unser Ziel war es, dass die zeitgenössischen Arbeiten auf den ersten Blick erkennbar sind, damit es den Gästen möglich ist, die ursprüngliche Essenz des Ortes zu erfassen. Alles soll so wahrgenommen werden, wie es vor 100 Jahren war, als die umgebende Natur in jeder Hinsicht vorherrschend war. Das Design ist sehr sanft und spielt mit Kontrasten: Spuren aus der Vergangenheit, staubiger Verputz, Lavasteinwände und Holzarbeiten in den Kelterräumen verbinden sich nahtlos mit den zeitgenössischen Elementen, um den modernen Standards und Bedürfnissen zu entsprechen. Wie eine Decke schmiegt sich die umgebende Landschaft um das Gebäude.
Wie schaffen sie es den Gästen im SPA die Entspannungs-aaahs zu entlocken?
Stellen Sie sich vor, Sie sind in unserem Spa, tauchen in den beheizten Pool, umgeben von natürlichem Lavastein, weichen Lichtern, dem Klang des Wassers und dem Geruch von Bio-Zitrusöl. Das ist es, was wir Ihnen bieten: eine einfache und ruhige Umgebung zum Genießen und Entspannen.
Und wie bringt Giuseppe Raciti seine Gäste zum mmmmh?
Giuseppe ist in jeder Hinsicht unser Star, die Anerkennung des Michelin-Sterns war ein großer Erfolg für ihn und sein Talent und natürlich für Zash. Unser Chefkoch bietet eine innovative Küche, ohne die lokale Umgebung zu vergessen. Eines unserer charakteristischen Gerichte ist das Uovo pochè, ein einfaches Ei – natürlich von Hühnern aus der Region – , das aber auf moderne und innovative Weise angeboten wird, z.B. mit roten Maulbeeren: eine Explosion der Aromen mit ein paar einfachen Naturprodukten.
Mit Maugeri betreiben sie gemeinsam mit Ihrem Vater und Ihren beiden Schwestern zwei Weingüter. Wie viel Girlpower steckt in den Weinen?
Diese Frage gefällt mir, denn hinter diesem Projekt steckt nur Frauenpower! Es war mein Traum, unsere Weinproduktion zu starten. Nachdem wir mit unserem Restaurant mit Michelin-Stern bereits ein tolles Angebot haben, dachte ich, dass eine Weinproduktion eine schöne Ergänzung wäre. Und ich hatte Recht! Wir waren im Februar in New York, um die „3 bicchieri“ zu feiern, eine Anerkennung vom Gambero Rosso für unseren Etna Bianco Superiore Contrada Volpare Frontebosco ’21. Muss ich noch mehr sagen?
Einige der Reben stehen in unmittelbarer Nähe vom Etna. Wie wirkt sich das auf den Geschmack aus?
Die Gegend um den Vulkan ist sehr komplex. Unser Anwesen befindet sich in der Gemeinde Milo, am Osthang. Das Mikroklima ist für die Produktion von Weißweinen ideal, da die Trauben hier sehr behutsam heranreifen können. Der Einfluss des Meeres und des vulkanischen Bodens verleihen den Trauben ein anderes und einzigartiges organoleptisches Profil mit einer ausgeprägten Frische, die durch eine lebendige Säure und eine starke Mineralität gekennzeichnet ist.
Andere Reben des Mauguri Weinguts sind in Meeresnähe – wie viele Seebrise ist im Wein zu schmecken?
Die Weinberge liegen nicht direkt am Meer, sondern 700 m über dem Meeresspiegel nach Osten ausgerichtet. Hier ist das Klima sehr feucht. Die durchschnittliche Regenmenge in Milo ist doppelt so hoch, wie in den nördlichen und südlichen Gebieten und die Meeresbrise weht direkt auf die Weinberge nachdem sie das Ionische Meer überquert hat und hält die Reben daher trocken.
Zeit schlafen zu gehen, wovon träumen Gäste im Zash?
Ich wünsche unseren Zash-Gästen, dass sie wunderbare Träume haben! Ich bin sicher, dass sie an die Umgebung denken werden, an das Zusammenspiel zwischen Natur und Architektur. Ich könnte mir ein Szenario wie dieses vorstellen: auf der Sonnenliege an unserem Pool mit direktem Blick auf den Ätna zu liegen und dem schönsten und erstaunlichsten Schauspiel beizuwohnen, das die Natur uns bieten kann … la sciara del fuoco, die Feuerskulptur, oder wie letzte Woche mit Rauchringen, es war einfach spektakulär. Wir haben den Ätna von la muntagna, dem Berg, in la signora degli anelli, die Dame der Ringe, umbenannt.
Fotocredits: Zash
Zash is am member of Lifestylehotels
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