3 Fragen an Christian Rottensteiner, Architekt und Partner im renommierten Architektur- und Designstudio noa*, zur Planung des „Heaven Spa“-Neubaus.
Was waren die Herausforderungen bei der Planung für den neuen Wellnessbereich?
Wir haben in Leogang einen wunderschönen Bauplatz mit einer tollen Aussicht und bestehenden Gebäuden in eher ländlicher und traditioneller Architektur. Die Grundüberlegung war die Konzeption einer Wellnessanlage, die sich möglichst gut in die Landschaft einfügt und ganz stark integrierend wirkt. Wir wollten den vorhandenen Freiraum auf gar keinen Fall eingrenzen, sondern im besten Fall durch die Architektur noch großzügiger erscheinen lassen.
Eine weitere Herausforderung war, die Innenräume so zu gestalten, dass man zum einen die Sonne auf der Südseite und zum anderen den fantastischen Blick auf der Nordseite einfängt. Unser Entwurf erlaubt es, die Räume über den Tag zu erleben, man kann den Zauber des Sonnenaufgangs genauso wie die Wärme des Sonnenuntergangs spüren, ohne auch nur einmal den Platz zu verlassen.
Der Neubau ist sehr modern. Wie kam es dazu?
Wir haben uns im Entwurf sehr auf die Landschaft konzentriert und versucht, das Gebäude bestmöglich darin einzubetten. Es gibt im Neubau zwei Bereiche, die wie konzentrische Bänder angelegt sind. Ein Zentrum orientiert sich am Badesee und das zweite am Hügel auf der Südseite, der sich von oben herunterschiebt. Außerdem wollten wir ein Minimum an Erdbewegung, somit hat sich angeboten, den Baukörper an das vorhandene Terrain anzupassen und nicht umgekehrt.
Das Wechselspiel zwischen bebaut und unbebaut, zwischen hoch und tief, zwischen den verschiedenen Materialien ergibt ein sehr spannendes räumliches Konstrukt und damit eine sehr moderne Architektur. Gleichzeitig gibt uns der Entwurf die Möglichkeit, dank großer Glasflächen im Winter die Sonnenwärme zu nutzen. Außerdem können im Sommer die Fenster geöffnet werden, um damit eine Querlüftung zu ermöglichen. Dadurch und dank großer Vordächer kühlen wir die Räume auf eine natürliche Art und Weise und die Ausblicke bleiben bestehen.
Was ist Ihr persönliches Highlight?
Ich mag sehr, dass man im Gebäude ständig Neues entdecken kann. Man schreitet fast von einem Bereich zum nächsten und es gibt viele verschiedene Ebenen, die zum Erkunden einladen. Zum Teil ist der Neubau ins Erdreich integriert, andererseits hat man durch doppelte Höhen unerwartete Ausblicke nach oben auf die Berge. Wir spielen, wenn man so will, mit geschützten Innen- und Außenbereichen und schicken die Gäste auf eine Entdeckungsreise. Und ganz besonders gespannt bin ich persönlich auf die Kaminlounge, die in Zusammenarbeit mit dem Künstler Michael Lang entsteht. Hier wird das finale Ergebnis auch für uns eine kleine Überraschung.
Fotocredits: Alex Filz, Naturresort Puradies
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