Text byFlorentina Welley
Für die bekanntesten Fashion-Brands gehören eigene Museen mittlerweile zur DNA. Sie befinden sich an den schönsten Plätzen nicht nur Europas.
Manche gründen Art Foundations wie Louis Vuitton, Prada oder Furla. Die anderen bauen Haute-Couture-Tempel oder zeigen in schicken Archiven ihr Handwerkskunst. Die Museen von Giorgio Armani bis Zegna bewahren damit vor allem Traditionen – die Zeit brauchen. Heute der einzig wahre Luxus. Egal ob kunstvoll bestickte Schuhe von Ferragamo, große Roben von Dior oder Space-Age-Minis von Cardin – neben umfangreichen Kollektionen vergangener Dekaden zeigen diese Häuser ihre Modegeschichte.
Museo Balenciaga / Spanien
2011 wurde das Museum in Getaria, der Heimatstadt Balenciagas, von Königin Sofía von Spanien eröffnet. In dem Museum des baskischen Modeschöpfers Cristóbal Balenciaga Eizaguirre werden gesamt etwa 2.000 Exponate ausgestellt, darunter etwa 1.200 Objekte und Kostüme, die sein Schüler Hubert de Givenchy zusammenstellte und die von Stars wie Grace Kelly & Co getragen wurden.
Ein guter Modedesigner sollte ein Architekt für die Form, ein Maler der Farbe, ein harmonischer Musiker und ein Philosoph für das Maß sein,
sagte Balenciaga über seine Arbeit.
In drei großen Hallen, auf 4 Stockwerken mit je 6 Räumen, können die Besucher die kostbaren Roben von den 1930er-Jahren bis zu aktuellen Kollektionen bewundern, darunter das Hochzeitskleid der Königin Fabiola von Belgien. Das Logo der Foundation Balenciaga stammt übrigens von dem berühmten Bildhauer Eduardo Chillida.
www.cristobalbalenciagamuseoa.com
Musée Yves Saint Laurent, Marrakesch
Das YSL-Museum wurde von den bekannten Architekten Studio KO gemeinsam mit der Fondation Pierre Bergé – Yves Saint Laurent entworfen. Darüber sagt Bergé: «Der puristische dezente Stil der Architektur spiegelt Saint Laurents Werk exakt wider.» In Yves Saint Laurents eindrucksvollem Museum werden über 5.000 Kleider, 15.000 Haute-Couture- Accessoires und über 10.000 Sketches und ausgewählte Objekte ausgestellt. Auf 4.000 m2 wird es neben einer permanenten 400-m2-Ausstellungsfläche auch Cafés, Bookshops und eine Halle für temporäre Ausstellungen geben.
Armani Silos / Mailand
Vier Stockwerke erstrecken sich auf einer Fläche von 4.500 m2 in einem ehemaligen Getreidespeicher an der Via Bergognone in Mailand. Ausgestellt werden etwa 600 Outfits und 200 Accessoires sowie Einzelstücke aus der Kollektion Armani Privé, von den 1980er-Jahren bis heute. Dabei gibt es keine Chronologie, sondern eine Aufteilung nach Themen, die Armani bei seinen Entwürfen inspirierten. Wie etwa Alltagsmode, Licht, Farben oder Exotik. Wer will, kann vor Ort auch in dem Archiv virtuell stöbern oder einen Workspace reservieren, um etwa 350 Mode-Skizzen und 1570 Fotografien von Celebrities in Armani-Roben und Ready-to-wear durchzusehen. Auch den Namen hat der 82-jährige Modeschöpfer selbst gewählt: «Silos deshalb, weil Mode ist Futter für die Seele».
Casa Zegna / Trivero, Italy
Die Casa Zegna ist Teil der Fondazione Zegna und steht als Kultur-Zentrum und historisches Archiv für Besucher offen. Neben der Villa steht die alte Woll-Mühle von 1930, die einst die Familie Zegna bewohnte und die heute das Modearchiv und die Firmengeschichte beherbergt. Neben Maßanzügen, Ready-to-wear-Kollektionen und einem wunderbaren Skizzenbuch- Archiv gibt es im prachtvollen Garten temporäre Art-Ausstellungen in der Casa Zegna.
www.fondazionezegna.org/en/casa-zegna
Pierre Cardin / Paris
Im Mai 2017 eröffnete der 92-jährige französische Avantgarde-Couturier in einer ehemaligen Krawattenfabrik im Marais höchstpersönlich sein neues Museum. 200 der bekanntesten Haute-Couture-Modelle können hier bewundert werden, darunter seine berühmten Cut-Outs, Turtle-Necks und Space-Age-Metallic-Minis aus den 1960er-Jahren. Auch eine Auswahl seiner eleganten Möbeldesigns, alles Prototypen, ist zu sehen.
Dior / Paris
Das Museum Granville wurde 1987, anlässlich der Ausstellung «Christian Dior, l’autre lui-même» im Musée d’Art Moderne Richard Anacréon, in Granville ins Leben gerufen. Seit 1997 würdigen permanente Ausstellungen Diors Kollektionen. Rund um die Villa Les Rhumbs, das Elternhaus des Designers, ist auch der wunderschöne Rosengarten sehenswert, den noch seine Mutter anlegte.
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