Powerhouse Company hat den neuen Amsterdamer Sitz des IT-Riesen IBM designt und erfüllt Wünsche an die Arbeitswelt von morgen: Ein nachhaltiges Gebäude, das mehr angenehmer und gesunder Treffpunkt für Ideenaustausch ist, als klassisches Büro.
Erfragt man alles, was Unternehmen und deren Mitarbeiter, aber auch Anrainer und Städte von neuen Bürogebäuden erwarten, wird die Liste ziemlich lang. Begriffe wie Nachhaltigkeit, Konnektivität und gesunde Lebensqualität rangieren stets ganz oben. Ein Wunsch-Paket, das das niederländische Büro Powerhouse Company mit einem aktuellen Projekt rundum erfüllen will: Das Architekten-Team um Gründer Nanne de Ru hat den neuen Amsterdamer Hauptsitz des IT-Giganten IBM designt. Und der Entwurf verspricht, dass dort tatsächlich eine gesunde neue „Welt“ entsteht, die allen Beteiligten Freude macht.
Mehr als ein bloßer Arbeitsort
Powerhouse Company hat diese neue IBM Zentrale offen und dynamisch konzipiert. Fast so, als wäre das Gebäude selbst eine vertikale Stadt, in der alle Zeichen auf Innovation und Zusammenarbeit stehen. Ein Treffpunkt, den man gern aufsucht, um sich mit anderen auszutauschen. Oder, wie es in der Projektbeschreibung heißt, ein „lebendiges Labor mit einem schlagenden Herzen“. Und der Plan ist exakt, aber nicht ausschließlich auf die Bedürfnisse der künftigen Nutzer zugeschnitten.
Der künftige IBM Sitz liegt im Amsterdamer Think District, der bis 2026 zum nachhaltigen, lebenswerten Wohn- und Arbeitsquartier wachsen soll. Davon wird das zukunftsorientierte Bürogebäude profitieren. Doch die Architekten haben auch das Umfeld mitgedacht. Denn ihr Konzept sieht den Neubau als Beitrag, der das große Ganze fördert. Mit dem Ziel, das Gebiet zu einem schönen grünen Ort zu machen, der alles bietet, was Wohnen, Arbeiten und Freizeit angenehm, gesund und sicher macht.
Wir haben überlegt, wie IBM seine ikonische Präsenz erneuern und die richtigen Chancen in diesem blühenden Viertel ergreifen kann.
Nanne de Ru, Architekt und Powerhouse Company Gründer
In Einklang mit dem Masterplan
Dass der Think District von RED Company entwickelt wird, trifft sich gut. Schließlich ist Powerhouse Company Boss Nanne de Ru auch einer der beiden Gründer der RED Company. Und deren erklärtes Ziel ist es, smarte Projekte zu schaffen, „die soziale, wirtschaftliche, ökologische sowie technologische Trends vorwegnehmen“.
„Angesichts des Rufs von IBM als Schöpfer weltverändernder Projekte war klar, dass wir einen innovativen Ort entwerfen mussten“, schildern die Architekten. Ihr Design ist dazu gedacht, Kreativität zu stimulieren. Im modernen Bürohaus ist alles auf Konnektivität und Nutzer-Wohlbefinden ausgerichtet. Außerdem werden neben IBM auch eigenständige Start-ups und Scale-Ups im 35.000 Quadratmeter großen Multi-Tenant-Bauwerk Platz finden. Und dies, so Powerhouse Company, „wie freundliche Nachbarn auf einem belebten Stadtplatz“.
Büro der Zukunft
Der Entwurf geht davon aus, dass das Büro der Zukunft eher ein Ort der Begegnung sein wird. Gesundheit, Wohlbefinden und integrierte Technologie spielen dabei eine wesentliche Rolle. Das prägnante Design des Amsterdamer IBM Hauptsitzes sorgt – unter anderem durch große Fenster – dafür, dass genug Tageslicht in alle Etagen dringt. Für beste Luftqualität garantieren hochmoderne Installationen. Auch die grüne Umgebung und Annehmlichkeiten wie Fitness- und Meditationsräume ergänzen den Komfort. Eine neue „Welt“, in der man gern zusammenkommt. Und eine, die die Produktivität beflügelt.
Obwohl die Architektur eine Herausforderung darstellt, ist sie zeitlos und zeitgemäß, weil sie nachhaltig und nicht nur trendy ist. Sie ist zuverlässig und fröhlich, was sie komfortabel und attraktiv macht.
Emma Scholten, Powerhouse Company Architektin und Projektleiterin
Das Gebäude wirkt solide, aber offen. Sein grünes Atrium fungiert als „pulsierendes Herz“. Es ist als soziales Zentrum konzipiert, das angenehme Atmosphäre für Zusammenkünfte bietet. Innen- und Außenbereiche gehen fließend ineinander über. Auch kollektive Räume wie Konferenzzentrum und Vortragssaal, Kaffeebar, Restaurant und mehr stehen zur Verfügung. Ganz im Sinn dessen, was Powerhouse Company unterstreichen will: „Das Büro ist nicht nur ein Arbeitsplatz. Es ist auch ein Ort für Gesundheit und Nachhaltigkeit im weitesten Sinne des Wortes“.
IBM Sitz mit Gesundheits-Plus
Die Architekten sind überzeugt von ihrer ganzheitlichen Vision von Nachhaltigkeit und Wohlbefinden. Ihr Plan will nicht nur deklarierte Wünsche erfüllen, sondern auch zu gesünderem Verhalten motivieren. So soll etwa die Gestaltung des Atriums dazu ermutigen, Treppen statt Aufzüge zu benützen und sich so mehr zu bewegen. Und der Fitnessbereich im Erdgeschoss bietet zusätzlichen Raum für Lauf- und Yogakurse.
Grün vom Park bis ins Büro
Den umliegenden Stadtpark haben Powerhouse Company und Delva Landscape Architecture mit dem neuen IBM Hauptquartier verbunden. Durch Bepflanzung der äußeren Dachterrassen und des Atriums werden alle Ebenen durchgängig mit lebendigem Grün vernetzt.
Was Gesundheit und Nachhaltigkeit betrifft, streben die Architekten nach Bestnoten: Sie wollen sowohl höchste WELL-, als auch „Outstanding“ BREEAM-Zertifizierung erreichen. Also zwei international anerkannte Gütesiegel, die dem Neubau Top-Qualität in Sachen Wellness und Umweltfreundlichkeit attestieren. Um dies zu erreichen, kooperiert Powerhouse Company mit Partnern, die multidisziplinäre Expertise garantieren. Dazu zählen unter anderem DVP, Van Rossum, DVP Smart Concepts und die Nachhaltigkeits- und Gesundheitsexperten von DGMR.
Ankerpunkt eines neuen Viertels
Die zukunftsfitte IBM Zentrale bildet einen Knotenpunkt im großen und gemischt genutzten Stadtquartier Think District. Das Bürohaus ist als „Anker“ und Erfolgs-Symbol des Unternehmens im Amsterdamer Riekerpolder gedacht. Umgeben von üppigem Grün steht es für die Zukunft, in der IBM die Stadt zur Zusammenarbeit lädt. Weiterer Fixpunkt des Masterplans ist ein Wohngebäude, das IBMs neue „Welt“ überragt und Ausblick übers neue Viertel bietet.
2023 sollen die Bauarbeiten am neuen IBM Büro beginnen. Und damit auch ein weiteres Kapitel in der Erfolgsgeschichte des 2005 „an Küchentischen“ gegründeten Büros Powerhouse Company. Die Niederländer haben sich mit innovativen Konzepten längst höchstes Renommee erarbeitet.
Für Mensch und Umwelt
Projekte wie ihr schwimmendes Büro aus Holz, ihr bewaldetes Stadtviertel „Holt“ oder der Holzwohnbau „Valckensteyn“ für kleinere Budgets belegen, dass Nachhaltigkeit und Lebensqualität zusammenpassen. Und dass das Team Arbeitsplätze zu gestalten weiß, die vielfältige Wünsche erfüllen, zeigt sein Design einer modernen Anwaltskanzlei im Amsterdamer „Hourglass“-Gebäude. Durchaus berechtigt also, auch vom „Bürohaus der Zukunft“ im Think District Großes zu erwarten.
Text: Elisabeth Schneyder
Bilder: Plomp, RED Company, Powerhouse Company
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