Gästehaus Krenn, Text: Nina Prehofer, Fotos: Armin Walcher
Im malerischen 150-Seelen-Dorf Pürgg hoch über dem Ennstal scheint die Zeit stillzustehen. Das „Kripperl der Steiermark“ nannte der österreichische Poet Peter Rossegger diesen idyllischen Ort, in dem wir auf ein Gast- und Gästehaus mit jahrhundertealter Tradition treffen – eine Tradition, die man heute noch spürt.
Wer im wildromantischen Dorf Pürgg ankommt, merkt sofort, dass die Uhren an diesem Ort irgendwie anders ticken. Irgendwie langsamer. Irgendwie leiser. Das bemerken wir auch im Gästehaus Krenn, eines der wunderschön renovierten Bauernhäuser, die uns im Dorf begegnen. Hier spielt es keine Rolle, ob wir uns für eines der vier gemütlichen Doppelzimmer oder eine der drei geräumigen Suiten entscheiden, denn in jedem Raum des Gästehauses lebt ein Stück Geschichte, das die beiden Hausherrinnen Theresia und Valerie Graf behutsam und bedacht mit modernen Elementen in die Gegenwart geholt haben.
Fast kann man sie vor sich sehen, die jungen Künstler, die in alten Zeiten hier als „Sommerfrischler“ die Seele baumeln und sich von der Ursprünglichkeit des Ortes inspirieren ließen. Und Inspiration liefert das Haus heute noch: sei es in Form eines Buches aus der gut sortierten Bibliothek, beim atemberaubenden Blick aus einem der Kastenfenster der gemütlichen Frühstücks-Lounge oder beim Sinnieren in der wohligen Kuchlstube. Im Gästehaus Krenn findet man als Gast ein Zuhause auf Zeit, in dem man gerne etwas länger bleibt und in das man garantiert – lieber früher als später – wieder zurückkehrt.
Pürgger Advent mal anders
Doch die Zeichen unserer Zeit machen auch vor einem 150-Seelen-Dorf auf 650 Metern Seehöhe nicht halt und so läuft in Pürgg dieses Jahr einiges anders. Der Herbst/Winter 2020 wird im „Kripperl der Steiermark“ noch ruhiger und besinnlicher als bisher. Der berühmte Adventmarkt, für den sonst alle Häuser in Pürgg für Tausende Gäste Jahr für Jahr ihre Türen öffnen, weicht angesichts der aktuellen Lage einem leiseren, aber nicht weniger stimmungsvollen Adventerlebnis.
Da hören wir dann auch wieder den Schnee unter den Schuhen knirschen, wenn wir nach einem entspannten Abendessen im Gasthaus Krenn durch die festlich geschmückten Gassen unseren Verdauungsspaziergang antreten. Wie das Gästehaus wird auch das Wirtshausjuwel aus dem 16. Jahrhundert von den Graf-Schwestern geführt. Sie sind es noch persönlich, die aus Omas Kochbuch traditionelle Gerichte wie Blunzengröstl oder Sauerrahmsoufflé zaubern und diese auf handgeschriebenen Karten ihren Gästen anbieten – Monat für Monat neu.
Alternativ holt man sich in der hauseigenen Greißlerei selbstgebackenes Brot, Aufstriche oder ein himmlisches Stück Kuchen. Und natürlich begegnen wir auch beim Greißler, in diesem Schmuckstück von Dorfladen, dem einzigartigen Zauber der Vergangenheit, der – ob im weihnachtlichen Glanz oder nicht – jeden unserer Besuche zu etwas Besonderem macht. Da darf die Zeit gerne stehenbleiben.
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