Die Entwicklung einer neuen Tradition im Spannungsfeld von Handwerk und Design.
Seit drei Jahrzehnten widmet sich Stefanie Hering der innovativen Gestaltung handgefertigter Objekte für eine zeitgemäße, internationale Tisch- und Raumkultur. Kern ihres Schaffens ist die Arbeit mit den ebenso traditionsreichen wie anspruchsvollen Materialien Porzellan und Glas, aber auch Eisenguss und Textil. Im Verlauf ihrer kreativen Entwicklung erweiterte sich Herings Gestaltungsspektrum, ging vom Tisch in den Raum, vom Gefäß zum Lichtobjekt, vom Design zur künstlerischen Positionierung.
Die Ausstellung “Evolution” in Taiwan zeigt nun erstmals in Asien umfassende Beispiele ihres facettenreichen Schaffens von den Anfängen bis die Gegenwart und zeichnet ihren Werdegang als Handwerkerin, Designerin, Unternehmerin und Künstlerin nach.
Die Sublimierung des Alltäglichen: Entwicklung künstlerischer Positionen
Mit der Beständigkeit, Einmaligkeit und hohen Finesse ihrer gestalterischen und handwerklichen Arbeiten hat sich Stefanie Hering in ihrem mittlerweile 30-jährigen Schaffen eine eigenständige und überzeugende künstlerische Position im Design erarbeitet. Neuere Schöpfungen wie die in Thailand aus Ton geformten und in Deutschland in Porzellan transformierten „Extrapositions“ – kraftvolle Einzelobjekte, die den Betrachter mit ihren irregulären, kantigen Volumen beeindrucken – haben längst die Sphäre des Utilitären verlassen und sind pure Skulptur.
Ein besonderer Reiz liegt für Hering in der Anregung der Kreativität anderer Künstler und der gemeinsamen künstlerischen Arbeit. So hat der bolivianische Videokünstler Jo-Ta, fasziniert von den Formen und Oberflächen der „Extrapositions“ ein Videomapping-Projekt mit diesen realisiert. Zusammen mit dem thailändischen Keramiker und Fotokünstler Wasinburee Supanichvoraparch realisierte Hering, gefördert vom Goethe-Institut Bangkok, das Projekt „Din Clay Ton“, bei dem in einem intensiven Diskurs zwischen moderner Formgebung und uralten regionalen Keramiktraditionen mannshohe, archaisch wirkende Skulpturengruppen geschaffen wurden.
Die Techno-Künstlerin Dorothee von Winning ließ sich durch die dynamischen Formen der Porzellankollektionen anregen und setzte diese in bewegte Bilder, unterlegt mit elektronischer Musik, um. Die so entstandene Videokunst erschließt die Formensprache von Hering einem völlig neuen, jungen Publikum. Die Fotografin Ulrike Schamoni schließlich erkundet in einem Langzeitprojekt mit ihrer Kamera in abstrakten Nahaufnahmen die ästhetische Poesie der Objekte von Stefanie Hering und hat ihnen eine eigene Serie von Kunstfotografien gewidmet.
Die Entstehung einer neuen Tradition: Unternehmen und Marke Stefanie Hering
Stefanie Hering verbindet auf außergewöhnliche Weise traditionsreiches Handwerk und zeitgenössisches Design und erschafft dadurch Objekte mit skulpturaler Prägnanz. Alle Stücke tragen die Spur der Hand, jedes einzelne ist ein Unikat. Sie entstehen in dem Bewusstsein, dass Meisterwerke nur durch die vertrauensvolle, interdisziplinäre Zusammenarbeit der Besten ihres Faches geschaffen werden können. Diese Kollaboration ermöglicht das Überschreiten von Grenzen – zwischen Handwerk, Design und Kunst, zwischen Alltag und Museum.
Die Beständigkeit und zeitlose Funktionalität der Objekte ist ein Ausdruck des Respekts gegenüber den Menschen und der Umwelt. Dieser findet seine Fortsetzung in der sozialen Verantwortung für die beteiligten Handwerker sowie der Erhaltung des kulturellen Erbes und ist Nachweis für die gelebte Nachhaltigkeit der Marke.
Die besondere Kombination von Neugier und Emotion, Perfektion und Intuition hat Stefanie Hering zur visionären Vorreiterin im Design gemacht, die mit ihren Arbeiten die Kreativität anderer – ob Handwerker, Koch, Innenarchitekt oder Künstler – anregt und damit weit über das eigene Schaffen hinaus in die Gesellschaft wirkt. Über die Jahre hat sie eine Marke entwickelt und ein Unternehmen aufgebaut, die international für verantwortungsvollen Luxus und zeitlos nachhaltiges Avantgarde-Design stehen, getreu ihren Werten: Exzellenz, Wahrhaftigkeit, Beständigkeit, Neugier, Verantwortung und Intuition.
Fotocredits: Daniel Farò, Stefanie Hering
iThere are no comments
Add yours