Eine Pathologie der digitalen Gesellschaft
Wir sind reicher denn je. Zumindest gemessen an jener freien Zeit, in der wir ein Heilmittel gegen Krebs entwickeln, bedeutende Kunstwerke erschaffen und die Welt zu einem besseren Ort machen können. Doch wir laufen Gefahr, diesen kostbaren Schatz zu verspielen, lassen zu, dass die Verlockungen der digitalen Welt den Wettbewerb um unsere Aufmerksamkeit gewinnen. Wie werden wir also künftig diese begrenzte Ressource einsetzen, wenn davon nichts Geringeres als die Zukunft der Menschheit abhängt?
3,7 Stunden unserer wertvollen freien Zeit verbringen wir täglich vor Bildschirmen. Wir lesen Mails, schauen Videos, springen von einer Website zur nächsten, prüfen, wie viele Likes unser neues Profilbild hat, scrollen durch soziale Netzwerke, und selbst die Suche nach einem neuen Partner verlagert sich zunehmend in die digitale Welt. Wir swipen, klicken, liken, kommentieren und merken kaum, was es bedeutet, dass wir das Gros unserer freien Zeit in einer Welt zubringen, in der Hass, krude Theorien und Fake News oft mühelos Wahrheit, Wissenschaft und gute Argumente beiseiteschieben.
In seiner Pathologie der digitalen Gesellschaft erklärt der renommierte Soziologieprofessor Gérald Bronner, gestützt auf soziologische, psychologische und neurowissenschaftliche Erkenntnisse, was unser Verhalten in der digitalen Welt über uns und unsere tiefsten Sehnsüchte offenbart.
Über den Autor
Gérald Bronner (geboren am 22. Mai 1969) ist ein französischer Sozialwissenschaftler und Autor. Bronner ist Professor für Soziologie an der Universität Paris-Diderot und Mitglied des Institut Universitaire de France (Französisches Hochschulinstitut). Er ist einer der Hauptvertreter der kognitiven Soziologie in Frankreich und bekannt für seine Arbeit über kollektive Überzeugungen sowie für seine Beteiligung an Programmen zur Prävention der Radikalisierung des Dschihadismus in Zusammenarbeit mit der französischen Regierung. Generell konzentriert sich seine Forschung auf die wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Glaubens in sozialen Kontexten.
Das Buch ist im C.H. Beck Verlag erschienen und als Hardcover oder Hörbuch erhältlich
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