Art Week Tokyo 2024: Ein Fest der zeitgenössischen Kunst vom 7. bis 10. November

Vom 7. bis 10. November 2024 wird die Art Week Tokyo (AWT) erneut zum Treffpunkt für Kunstliebhaber und Kenner aus aller Welt. Über 40 teilnehmende Galerien bieten ein vielfältiges Programm, das die Bandbreite der japanischen zeitgenössischen Kunst widerspiegelt und durch internationale Künstlerperspektiven bereichert wird. Die diesjährige Veranstaltung zeigt sowohl renommierte Namen als auch vielversprechende aufstrebende Talente.

Japanische Ikonen und neue Talente

Die diesjährige AWT bietet eine eindrucksvolle Auswahl an Ausstellungen. Der Pop-Art-Star Yoshitomo Nara zeigt seine Werke bei Blum, während die Tomio Koyama Gallery in Kyobashi mit neuen Gemälden von Hiroshi Sugito ihr neues Ausstellungshaus eröffnet. Ein weiteres Highlight ist die Künstlerin Aya Takano, deren neue Arbeiten bei Kaikai Kiki Gallery zu sehen sind.

Die Multimedia-Künstlerin Tabaimo kehrt nach sechs Jahren Pause mit einer Soloausstellung in der Gallery Koyanagi zurück, während die Misa Shin Gallery Werke der Künstlerin Jaeeun Choi präsentiert, die sich mit ökologischen Themen auseinandersetzen. Historische Werke wie die des Gutai-Künstlers Kazuo Shiraga sind ebenfalls stark vertreten, wie auch avantgardistische Fotografien von Michiko Kon und surrealistische Szenen von Shigeru Onishi.

EIKO TOMURA, Concept image for the AWT Bar 2024. © eiko tomura landscape architects, courtesy Art Week Tokyo.
MIYA ENMEIJI, Tatin Mont Blanc and Burdock Root and Bacon Cake Salé for AWT Bar 2024.

Internationale Einflüsse und Diversität

Neben japanischen Künstlern bietet die Art Week Tokyo auch internationalen Künstlern eine Plattform. Werke des britisch-iranisch-amerikanischen Künstlers Kour Pour, die traditionelle Teppichmotive aufgreifen, sind bei Kotaro Nukaga zu sehen. Roby Dwi Antono aus Indonesien, der Street Art und Surrealismus vereint, wird bei Nanzuka präsentiert. Auch der kambodschanische Medienkünstler Sokchanlina Lim bringt seine neuesten Werke, die sich mit den sich wandelnden sozialen Bedingungen in Kambodscha auseinandersetzen, nach Tokyo. Diese Ausstellungen schaffen eine globale Verbindung, die die Diversität der Kunstszene in der Stadt unterstreicht.

Alle Galerien sind durch den kostenlosen AWT-Busservice miteinander verbunden, der von 10 bis 18 Uhr im 15-Minuten-Takt verkehrt.

AWT Focus: „Earth, Wind, and Fire“ – Kunst in Zeiten des Wandels

Kuratorin Mami Kataoka

In der diesjährigen Sonderausstellung AWT Focus, die unter dem Titel „Earth, Wind, and Fire: Visions of the Future from Asia“ steht, untersucht die Kuratorin Mami Kataoka die kosmischen Elemente Erde, Wind, Feuer, Wasser und Holz sowie die unsichtbaren Energien, die deren Zirkulation antreiben.

In einer Zeit, in der Konflikte und Umweltkrisen die Welt prägen, rücken auch in der Kunst die Fragen nach der Zukunft und der Koexistenz unterschiedlicher Werte in den Mittelpunkt. Wie kann Kunst in Zeiten der Unsicherheit eine Rolle spielen? Es gibt keine einfachen Antworten auf diese Fragen, doch die Ausstellung zeigt, wie asiatische Weltanschauungen und Weisheitssysteme eine ganzheitliche Sicht auf die Welt bieten, in der das Mikro- und Makrokosmos miteinander verbunden sind.

Diese Perspektive erinnert daran, dass die Welt nicht nur durch Politik und Wirtschaft definiert wird, sondern auch durch Physik, Chemie und Astronomie – und letztlich durch jene unsichtbaren Kräfte, die über das wissenschaftliche Verständnis hinausgehen. Die Ausstellung bringt daher Werke zusammen, die verschiedene Sichtweisen auf die kosmischen Elemente und Zyklen der Natur reflektieren, und schafft einen Dialog zwischen asiatischen und anderen Kulturen.

Ein historischer Schauplatz für zeitgenössische Kunst

Der Ausstellungsort, das Okura Museum of Art, das 1917 als erstes privates Kunstmuseum Japans gegründet wurde, bietet den idealen Rahmen für diese Schau. Das von Chuta Ito entworfene Gebäude spiegelt die Einflüsse verschiedener Zivilisationen wider, die Ito auf seinen Reisen durch China, Indien, Europa und die USA erlebt hat. In dieser Umgebung, die von Löwen und Drachen bewacht wird, lädt Kataoka dazu ein, neue kulturelle Dialoge und Verbindungen zu entdecken und die Sensibilität und Vorstellungskraft zu reflektieren, die die Menschheit über die Jahrhunderte entwickelt hat.

Die Ausstellung bietet so einen tiefgründigen Blick auf die Beziehung zwischen Kunst, Natur und den Kräften, die unsere Welt prägen, und eröffnet zugleich neue Perspektiven auf die Rolle der Kunst in einer globalisierten und herausfordernden Zeit.