Text: Hedi Grager
Begonnen hat für Alessandro Painsi alles im beschaulichen St. Margarethen a. d. Raab in der Oststeiermark. Dort wuchs er auf, ehe er an der Grazer Ortweinschule Kunst und Design zu studieren begann.
Als vielfacher Meister lateinamerikanischer Tänze reiste er 2013 beruflich nach Dänemark. Dort fand er in Amalie die Liebe seines Lebens – und so blieb er in Aalborg. „Beim Tanzen stand weniger Kunst als vielmehr sportliche Höchstleistung im Vordergrund. Ich wollte aber unbedingt etwas Künstlerisches machen und begann zu malen.“ Seitdem führt er in Aalborg mit der Street-Art-Künstlerin Frida Still Vium eines der erfolgreichsten Jugend-Kunststudios Europas. „Wir arbeiten mit Schulen und Hilfseinrichtungen, bieten jungen Menschen die Möglichkeit, sich kreativ zu entfalten. Wir wollen mit Kunst helfen, Grenzen zu überwinden, weil es keinen Unterschied macht, wo du als Künstler herkommst.“
Starke Verbindung
So gesehen hat Kunst auch etwas sehr Verbindendes. Seinen Stil bezeichnet Painsi selbst als abstrakt, seinen schnellen Pinselstrich sieht er als großen Vorteil:
Ich könnte mir nicht vorstellen, vorher zu überlegen, was ich male – es passiert einfach.
Seine erste Soloausstellung hatte er 2018 mit großem Erfolg im Vinariat von Mag. Freddy Maier in Stainz. Es folgten Präsentationen durch die Simons Gallery auf der Art Context in Miami, in der Rudolf Budja Galerie in Salzburg mit seinem Projekt „Abandoned Industry“, einer Kollaboration zwischen ihm und dem dänischen Modedesigner Kristoffer Simonsen, und auf der Art New York im Mai 2019.
Ich habe immer an mich geglaubt und arbeite sehr hart. Aber dass es international so schnell gehen wird, hätte ich nicht gedacht. Das ist ein Traum.
In Dänemark wird er durch die Galerie Wolfsen vertreten und seine Agentin arbeitet gerade an Ausstellungen in Asien und Russland. Schon fix ist seine Solo-Ausstellung auf der ONE ART Taipei 2020 in China.
Ich möchte der größte Künstler auf der Welt werden und sie mit meiner Kunst verändern.
Der junge Künstler hat ehrgeizige Ziele.
Foto: Armin Pichler
An Selbstbewusstsein mangelt es ihm nicht, doch sieht er sich auch als bodenständig und loyal. Seine Familie ist ihm sehr wichtig. Auch mit Neid wurde er schon konfrontiert, aber „diesen habe ich mir sehr hart erarbeitet“, meint er schmunzelnd.
Grenzüberschreitend
Kunst bedeutet für Painsi, Grenzen zu überwinden. „Bei jeder Ausstellung bin ich total nervös, denn ich zeige etwas sehr Persönliches, gebe viel von mir preis und werde von den Menschen beurteilt. So ist jede Ausstellung eine Grenze, über die ich schreite. Das kenne ich aus meiner Zeit als Turniertänzer, doch waren es damals vor allem körperliche Grenzen“, erzählt er etwas nachdenklich.
Fotos: Reinhard Sudy
Bei meinen Entscheidungen bewege ich mich meist aus meiner Komfortzone, doch damit ändere ich oft mein ganzes Leben.
Im Dezember war Alessandro Painsi mit der Galerie Budja wieder auf der Art Miami vertreten. 2020 ist eine große Soloausstellung in Dänemark geplant.
Ausstellungen in Museen, gigantische Installationen und Menschen, die Städte bereisen, nur um meine Installationen zu sehen – das ist es, was ich will.
Foto: Armin Pichler
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