Yunuén Hernandez López ist Co-Founderin des mexikanischen Designstudios „MERAKIA“. Inspiriert von Mexiko, seinen Bräuchen, Landschaften und besonderen Orten, entstehen nützliche Objekte, die Teil des Lebens sind und die unsere Lebensräume vervollständigen sollen.
Interview: Nina Prehofer
Yunuén, wie kommen Ihre traditionellen, mexikanischen Wurzeln in Ihren Objekten zum Ausdruck?
Wir versuchen immer, unsere Wurzeln auf subtile, sanfte Weise auszudrücken, indem wir mit bestimmten Elementen wie Materialien, Oberflächen, Formen, Geschichten und den Objekten selbst spielen. Wir halten Materialien roh und in ihrer natürlichen Form und suchen nach einfachen alten Formen wie Texturen. Wir spielen mit ihnen und kombinieren meist zwei davon. Uns interessieren die traditionelle Verwendung und Bedeutung bestimmter Objekte und wir respektieren alte Techniken, die wir auf einfache Weise in unsere Zeit bringen.
Wann fühlen Sie sich am stärksten verwurzelt?
Ich denke, es ist und sollte Teil des gesamten Prozesses sein – und das genießen wir. Von der Erforschung eines Themas, dem Designprozess, der Entwicklung und Interaktion mit dem Handwerker bis zum Aufbaue von Markenkommunikation und Visualisierung.
Die Verbundenheit bedeutet für uns auch echt zu sein.
Für welche Materialien interessieren Sie sich im Moment?
Natürliche Rohstoffe stehen in unserem ständigen Fokus. Terracotta Ton wird immer einer unserer Favoriten sein. Wir fühlen uns sehr von Marmor, Messing und Kupfer angezogen. Und ich persönlich war schon immer stark von dem Konzept der Transluzenz angetan – hoffentlich können wir in Zukunft etwas veröffentlichen, das darauf basiert.
Mit welchen Gefühlen stehen Sie der Zukunft gegenüber?
Positives Denken ist das, was wir tun müssen. Nur so können wir unsere Zukunft für eine bessere Welt retten und heilen. Wir müssen menschlicher denken und jede Art von Ego loswerden. Wir sollten das, was passiert zum Anlass nehmen, dankbarer und freudvoll zu sein. Wir müssen daran arbeiten ein kollektives Wohlbefinden zu schaffen.
Design ist ein mächtiges Werkzeug, verwenden wir es doch!
Wie hat die Pandemie Ihre Art zu arbeiten verändert?
Ich habe MERAKIA vor drei Jahren gegründet und wir sind immer noch ein „small business“. Unser Fokus liegt darauf, einfache schöne Objekte online zu verkaufen. Wir möchten, dass die Menschen unsere Objekte neben sich fühlen. Menschen erhalten unsere Produkte sicher direkt vor ihrer Tür. Zu Beginn der Pandemie in Mexiko konnten wir den Anstieg der Online-Verkäufe nicht glauben! Das bedeutete viel mehr Arbeit, neue Herausforderungen, aber auch Lernen.
In Mexiko feiern Sie den Tag der Toten. Wie hat sich dies aufgrund von Covid geändert?
Unsere kulturelle, alte Vision vom Tod hat uns immer dazu gebracht, sie als ein natürliches, spirituelles und sogar „lustiges Thema“ zu betrachten.
Wir sollen den Tod als den Beginn von etwas Größerem und Besserem sehen.
Was wir erleben, hat die meisten von uns herausgefordert. Es ist natürlich nicht so einfach, dem Tod so nahe, so kollektiv zu begegnen. Der letzte 2. November war sicher anders für viele Mexikaner. Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir anders und tiefer darüber nachgedacht haben.
Die Arbeiten von Yunuén Hernandez López sind Teil der World Wide Things Collection.
Sie haben eine spezielle Kollektion über „Reflexionen zu Leben und Tod – Ende und Neuanfang – Spiritualität und Mysterium“ erstellt. Wie manifestieren sich diese Gedanken?
Wir haben schon länger über eine „Black Collection“ nachgedacht und letzten November war der Moment, an dem wir damit auf den Markt gehen konnten – zu Ehren des Tages des Todes. Zwei Objekte sind die schwarze Version von zwei existierenden: „Molcajete“ und „Mezcalitos“.
Die anderen beiden Objekte wurden vom zentrischen Kreis inspiriert, dem Symbol für endlose Zyklen und offene Türen für neue Epochen: „Disco de Fuego“ (Wärmehalter) und „Disco de Agua“ (eine Reihe von Getränkehaltern).
Die Erforschung der Objekte war selbst eine magische Entdeckung rund um die Vision von Leben und Tod unserer Vorfahren. Natürlich wurden diese Themen aufgrund von COVID noch viel aktueller.
MERAKIA
„Meraki“ – etwas aus der Seele heraus machen, Anstrengung zu widmen, Liebe oder ein starkes Gefühl in jeder Geste zu übertragen, ein ideales Umfeld zu schaffen, um Kreativität zu entwickeln, um etwas anderes zu erreichen, wo wir uns selbst widerspiegeln.
Yunuén Hernandez López, Foto: Lumbre
Fotos: Lumbre
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