5 Destinationen
Endlose Liebe zum Detail
FRANKREICH: Paris
ITALIEN: Triest
ÖSTERREICH: Turracher Höhe & Wien
SRI LANKA: Dickwell South
Interview: Nina Prehofer
Herr Hollmann, Sie behaupten, dass Sie Hotels hassen. Was ist denn an Hotels so furchtbar?
Robert Hollmann: Das habe ich natürlich eher provokant formuliert, aber dennoch habe ich das Gefühl, dass viele Hotels ein ähnliches Problem haben. Erst betritt man eine wunderschöne Lobby, dann bezieht man sein Zimmer und bekommt eine Depression. Dieses Gefühl kennt doch fast jeder, oder nicht? Das ist es auf jeden Fall, was mich an den meisten Hotels stört, zum Beispiel erst vor Kurzem in einem 5-Sterne-Hotel. Ich war froh, endlich wieder nach Hause fahren zu dürfen. Nach außen hui, obwohl man von „hui“ weit entfernt ist. Ich muss dazusagen, dass wir von unseren eigenen Plätzen natürlich sehr verwöhnt sind.
Sie sagen, „Crazy Hollmann“ sei „Reisen für Fortgeschrittene“. Wie definieren Sie das?
Robert Hollmann: Das setzt genau bei meinem vorhin Gesagten an. Reisen für Fortgeschrittene beginnt dann, wenn man diese Hoteldepression nicht mehr erleben möchte. Oft fühlt man sich auch wirklich für dumm verkauft, wenn zum Beispiel eine Massage 250 Dollar kostet. Was soll denn bitte diese Massage alles können?
Wir wollen etwas anbieten, wo von vorne bis hinten alles stimmt.
Zugegeben, günstig ist das auch nicht, aber ehrlich. Und auch bei uns kann mal was passieren. Vor Kurzem musste ich ein Eingangstor in Triest reparieren.
Triest, Wien, die Turracher Höhe, Paris und Sri Lanka sind Ihre fünf Lieblingsorte. Was macht einen Lieblingsort für Sie aus?
Robert Hollmann: Auf der Turracher Höhe bin ich aufgewachsen und nach Triest bin ich immer wieder schon als Bub mit meinem Onkel gefahren. Es sind Plätze aus meiner Kindheit. Sri Lanka ist ein Ort in der Ferne, in den sich meine Frau und ich verliebt haben.
Es sind also Orte, mit denen ich Kindheit und Familie verbinde.
Hollmann am Berg, Turracher Höhe/Österreich
Was sollte man an diesen Orten unbedingt machen?
Robert Hollmann:
- In Triest muss man unbedingt nackt ins Meer springen.
- Auf der Turrach nackt in den Schnee oder am Feuer kochen.
- In Sri Lanka muss man jede Pore seiner Haut öffnen und den Indischen Ozean inhalieren.
- Wien ist Wien und Paris ist Paris.
Was muss in jedem Crazy Hollmann vorhanden sein?
Robert Hollmann: Alle Hollmanns zeichnet die Liebe zum Detail aus. Es sind meine Konzepte, die ich 100 % lebe. Deswegen will ich keine Hotels machen, denn zu viele Angestellte verwässern meine Suppe. „Appartements“ ist für mich nur ein Hilfsausdruck, denn eigentlich sind alle Hollmanns mein Zuhause, das ich mit anderen teile.
Sie sind alle mit großer Liebe gemacht.
Hollmann Beletage, Wien/Österreich
Auf welche Details legen Sie besonders Wert?
Robert Hollmann: Ich lege auf sehr viele Dinge Wert! Aber es ist immer auch ein Kompromiss, denn ohne Ende Geld auszugeben, ist nicht gut für ein Projekt. Das wird dann so „geldig“ und das mag ich nicht. Also muss man sich entscheiden, worauf man sein Hauptaugenmerk legt. Alles, was der Gast berührt – wie Besteck, Geschirr, Türschnallen oder Lichtschalter –, ist mir sehr wichtig. Auch das Verwenden von Naturmaterialien. Ich baue sicher keine Plastikfenster ein.
Hollmann Paris, Paris/Frankreich
Sie reisen immer mit Ihrer Familie. Warum ist miteinander reisen besser als alleine reisen?
Robert Hollmann:
Weil man viel mehr Spaß hat und weil es immer ums Teilen geht.
Wenn ich in Sri Lanka den Sonnenuntergang alleine sehen müsste, dann würde ich zu weinen beginnen. Und in Triest ohne meine Kinder ins Meer zu springen, ist einfach nicht so schön. Wenn ich diese Erlebnisse nicht teilen kann, dann brauche ich sie gar nicht erst zu erleben.
Wonach sind Sie „crazy“?
Nach meinen Kindern und nach meiner Frau. Und nach meinem Zuhause, aber dazu zähle ich Wien, Triest, die Turrach, Sri Lanka und Paris.
Crazy Hollmann Collection is a MEMBER OF LIFESTYLEHOTELS
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