Die vielen Gesichter der Toskana

Siena Toskana Siena, Toskana

Text by Martin Novak

Wer die Toskana bereist, erlebt Natur in ihrer Vielfalt: mit Meeresbrise, Höhenluft und Pinienduft, aber auch Brunello, Olio extra vergine und Bruschetta. Und erst recht in puncto Kultur bleibt kein Wunsch offen.

Chianti

Städtetrip mit Kulturprogramm, Badeurlaub am Sandstrand oder eine Bergwoche zu Fuß oder per Fahrrad? Wer die Toskana bereist, muss keine derartige Entscheidung zum Charakter seines Urlaubes treffen, denn die mittelitalienische Version des Paradieses bietet einfach alles Erdenkliche innerhalb einer einzigen Region. Wenige Minuten nach Verlassen der mondänen Sandstrände der nordtoskanischen Versilia und ihrer belebten Flaniermeilen findet man sich am Fuße der Apuanischen Bergkette beim Aufstieg zum Gipfel. Abends kehren Bergsteiger am besten im Guest House Locanda al Colle ein, wo sie inmitten eines Olivenhains in privater Atmosphäre wohlverdiente Ruhe finden.

Locanda al Colle

Florenz

Am nächsten Tag schnüren sie die Wanderschuhe, um jene Gegend zu erkunden, in der der Chianti wächst. Nach einer Weinverkostung vor Ort geht es weiter nach Florenz, wo man in die längst vergangene Welt der Medici eintauchen kann. Dort haben Künstler wie Michelangelo, Giotto und Botticelli bedeutende Werke geschaffen – beileibe nicht nur den weltberühmten Adonis namens David. Bei einem Spaziergang von der Kathedrale zur Kirche Santa Croce, zum Palazzo Pitti und den Uffizien zeigt sich Florenz von seiner besten Seite. Direkt im Herzen der Stadt, nur 50 Schritte vom Arno entfernt, können müde TouristInnen die Nacht in einem außergewöhnlichen Haus verbringen: im Hotel Home Florence. Das Flair des ursprünglichen Palastes ist heute noch spürbar in großzügig geschnittenen Zimmern, die ganz in Weiß und Gold erstrahlen. Von der Dachterrasse aus überblickt man Florenz rundum.

Florenz

Wer die Toskana bereis, kann sowohl Städtetrip mit Kulturprogramm, Badevergnügen am Sandstrand als auch eine Bergwoche erleben.

Mittelalter, Marmor und Manhattan

Florenz ist beileibe nicht die einzige toskanische Stadt, deren Besuch sich lohnt: Lucca mit seinem Puccini-Museum, Pisa mit dem Dom aus Carrara-Marmor samt weltberühmtem schiefem Campanile auf der ebenso sehenswerten «Piazza dei Miracoli», wie der Volksmund die Piazza del Duomo nennt. Ein weiteres urbanes Juwel: Siena, dessen nahezu auto freie Innenstadt zum Flanieren einlädt, die dortige Biblioteca Piccolomini, die majestätisch abfallende Piazza del Campo …

Lucca
Siena

Auch die Jugendstil-Bauten des Badeortes Viare io an der nordtoskanischen Versiliaküste, Fiesole über Florenz mit seinen etruskischen und römischen Ausgrabungen sowie die Stadt der Türme, San Gimignano – auch da «mittelalterliche Manhattan» genannt – machen den Toskana-Urlaub unvergesslich. Nicht verpassen sollte man das typische toskanische Postkartenmotiv: die fünf Kilometer lange Zypressenallee von der Via Aurelia zum Ortskern des Dorfes Bolgheri.

Maremma

Maremma National Park

Brauchen Augen und Füße dann ein wenig Ruhe, findet man in der südlicheren Toskana, der Maremma, Entspannung pur: Hier entspringen in Saturnia, unweit von Manciano, jene heilenden heißen Quellen, die sich in der  Therme Cascate del Mulino über weiße Felsen ergießen – pro Sekunde spendet Mutter Natur 800 Liter schwefelhaltigen Wassers in angenehmer Körpertemperatur von 37 Grad. Nach diesem Bad fühlt man sich wie neugeboren.

Wieder im Trockenen lockt der Nationalpark Maremma an der tyrrhenischen Küste südlich von Grosseto mit unglaublicher landscha licher Vielfalt: die bezaubernde Küste, teils felsig, teils sandig und von Pinienwäldern gesäumt, sowie gleich angrenzend das Sumpfgebiet Trappola. Über all dem erhebt sich das Uccellina-Gebirge mit seinem weit verzweigten Flusssystem und ührt Wandernde bis in 417 Meter Seehöhe zu romantischen Meeresblicken. Auf Mountainbike- und Kanuausflügen zur Mündung des Ombrone schließlich lässt sich die toskanische Naturlandschaft hautnah und mit einem Hauch von Abenteuer erkunden.